Wie der Presse im Vorfeld zu entnehmen war, hat unsere Fraktion am 19. August in einer Sondersitzung der Gemeindevertretung einen gemeinsamen Antrag mit der Initiative Fronhausen (IF) zum in der Gemeinde kontrovers diskutierten Thema „Sportzentrum“ auf den Weg gebracht. Der Antrag sieht vor, die Planungen für ein Sportzentrum in Fronhausen zunächst bis zur Leistungsphase 2 (Vorplanung) fortzusetzen. Hierbei soll neben einer möglichen Realisierung auf dem Gelände „An den Hainbuchen“ (derzeitiger Hartplatz) auch die Ertüchtigung und grundhafte Sanierung des derzeitigen Sportgeländes „Stollberg“ geprüft werden. Diesem Entschluss zum gemeinsamen Antrag gingen lange und – sehr – intensive Diskussionen innerhalb der Fraktion und auch der Ausschüsse voraus. Die Mitglieder der Fraktion haben sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Doch egal aus welchem Blickwinkel betrachtet, ergab sich für das Sportzentrum immer wieder folgende Antwort: Ja, aber …

Sicherlich haben wir als SPD ein erhebliches Interesse daran, die Sportvereine der Gemeinde zu unterstützen. Insbesondere im Hinblick auf Kinder und Jugendliche, die vom Angebot der Vereine enorm profitieren. Doch haben wir auch gegenüber den steuerzahlenden Bürger*innen der Gemeinde eine Verantwortung. Die aktuellen Planungen und verfügbaren Informationen zum Projekt lassen zurzeit eine seriöse Entscheidung DAFÜR oder DAGEGEN nicht zu. Einerseits sind viele Fragen zur Umsetzbarkeit und Finanzierung offen und die Risiken dieses hoch investiven Projektes nicht hinreichend abschätzbar. Andererseits möchten wir die Chancen auf eine hochwertige Weiterentwicklung der gemeindlichen Sportanlagen, welche die in Aussicht gestellte Bundesförderung von über einer Millionen Euro bietet, nicht vorzeitig verwerfen.
Deshalb haben wir als SPD-Fraktion in der am 3. August durchgeführten gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses und des Ausschusses für Soziales, Familie und Kultur/Sport einen Änderungsantrag vorgelegt, der genau dieses Problem beheben soll. Eine Fortführung der Planung bis zu einer Leistungsphase, die eine konkretere Planung, insbesondere eine Einschätzung der Durchführbarkeit sowie eine ordentliche Kostenschätzung zulässt, nur einen Teil der veranschlagten Gesamtplanungskosten bindet, aber die in Aussicht gestellte Bundesförderung zunächst sichert. Die IF hatte den gleichen Ansatz. Auch dort hegt man ähnliche Probleme, auch dort möchte man erst einmal kleine Schritte gehen. Und so haben wir uns folgerichtig zu einem gemeinsamen Antrag
entschlossen. Ein aus unserer Sicht zweckmäßiges Bodengutachten zur Sicherstellung der Umsetzbarkeit des Projektes ist Bestandteil dieses Antrags.
Als sehr positiv empfinden wir, dass alle drei Fraktionen in der Gemeindevertretung eine Parallelplanung zur möglichen Ertüchtigung und Sanierung des bestehenden Sportgeländes „Stollberg“ anstreben. Aus unserer Sicht, ein guter Plan, der sowohl der berechtigten Skepsis bezüglich einer Realisierung auf dem Gelände „An den Hainbuchen“, als auch dem berechtigten Interesse der Sportvereine nach Weiterentwicklung der sportlichen Infrastruktur in der Gemeinde Fronhausen gerecht wird. Sollte die Ertüchtigung des aktuellen Sportgeländes tatsächlich möglich und finanzierbar sein, würde das Vorhaben auf eine breite Zustimmung treffen und hoffentlich zur Einigkeit in Fronhausen beitragen. In diesem Sinne hoffen wir am Ende des nun folgenden Planungsschrittes die Informationen zu erhalten, die es ermöglichen eine seriöse Chancen-Risiko-Bewertung durchzuführen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.